Thema

Klimagerechtigkeit & Energie

Die Klimakrise ist bittere Realität und gerade Menschen im globalen Süden müssen unverschuldeterweise bereits heute die Folgen davon tragen. Wälder brennen, der Meeresspiegel steigt – Folgen der Klimakrise machen immer mehr Teile der Erde für viele Tiere und für immer mehr Menschen unbewohnbar. 2015 haben das endlich nahe zu alle Staaten der Welt anerkannt und sich darauf geeinigt die globale Erdaufheizung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die meisten Staaten so auch Deutschland, aber auch die EU oder Berlin verfehlen seither jedoch die Klimaziele. Die Klimakrise ist menschengemacht und muss deshalb gerade von Hauptverursacher*innen wie uns aufgehalten werden. Dafür brauchen wir eine Wende in alle Bereichen und zwar in wenigen Jahren. Die Klimawende ist möglich, aber nur mit der Tatkräftigkeit von uns allen.

Berlin muss bis 2030 klimaneutral werden

Das bedeutet, dass nicht mehr CO2 Emissionen produziert werden, als kompensiert werden kann. Wir sind der Meinung das Berlin seiner historischen Verantwortung gerecht werden muss. Da in Berlin die technischen, innovativen und politischen Verhältnisse geben sind, soll Berlin so schnell wie möglich klimaneutral werden, sodass wir Berliner*innen dazu beitragen, dass Deutschland bis 2035 klimaneutral ist.

Alle Berliner*innen müssen über die Klimakrise Bescheid wissen und darüber, was sie mit dagegen tun können.

In der Schule und Ausbildung muss Klimagerechtigkeit einen präsenten Anteil haben. In der Grund- und Oberschule/ Gymnasium muss Nachhaltigkeits- und Klimagerechtigkeitsthemen z.B. durch fächerübergreifende Projektwochen mindestens 20 % des Lehrplaninhalts ausmachen. Damit Lehrer*innen dieses neue Themenfeld unterrichten können müssen Fortbildungen für Schulleiter*innen und das Lehrpersonal angeboten werden.

Auch in der Ausbildung muss Nachhaltigkeit und Klimaanpassung endlich Bestandteil sein. Ehemalig teure Weiterbildungen müssen zum verpflichtenden Lehrinhalt werden.

Für alle Student*innen fordern wir ein Klimastudium nach dem Vorbild des Studium Generale. Alle Hochschulen müssen sich eine Nachhaltigkeitsstratgie geben, die entsprechend finanziell ausgestattet wird und bei deren Erarbeitung alle Statusgruppen beteiligt sind. 

Bildung hat kein Enddatum. Gerade weil Erwachsene heute über Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen entscheiden, muss es auch für sie Bildungsangebote geben. Wir schlagen dafür 7 Klima-Bildungstage für alle Angestellten vor.

Die Klimawende schaffen wir nur gemeinsam!

Deshalb setzen wir uns für mehr Beteiligungsmöglichkeiten an der Klimawende ein. Zivilgesellschaftlichem Engagement fehlt es oft an Räumen, in denen man sich treffen und austauschen kann. Wir fordern deshalb Kiezstrukturen, wie einem Klimahaus pro Bezirk, die Platz für Klimaschutzinitiativen, Gruppe der Klimabewegung sowie Akteuer*innen, die sich für Klimagerechtigkeit, Gemeinwohl oder Bürger*innenenergie einsetzen.

Außerdem müssen in die Erarbeitung von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen die Perspektiven aller Berliner*innen einfließen. Wir fordern dafür zum Beispiel einen Klimabürger*innenrat, der vom Senat einberufen werden soll, zum Thema „Wie kann Berlin bis spätestens 2035 klimaneutral werden“.

Grün statt Grau!

Berlin muss zu einer Stadt werden, in der sich Menschen und Tiere gerne aufhalten. Dafür muss die Zahl der Stadtbäume enorm erhöht werden, Verkehrsfläche zu 50% entsiegelt und Urban Gardening Projekte flächendeckend gefördert werden. Dafür muss natürlich ein Ausbau des zuständigen Grünflächenamts statt finden. 

Klimagerechte Strukturen

Um Berlin zu einer Stadt umzubauen, die an die Folgen der Klimakrise angepasst ist und sie nicht weiter verstärkt, brauchen wir eine Verwaltung die klimagerechte Maßnahmen umsetzt. Bis 2030 soll die Verwaltung selbst klimaneutral werden. Außerdem muss die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen verbraucher*innenfreundlich transparent und somit nachvollziehbar gemacht werden. 

Weiter fordern wir die konsequente, gleichberechtigte Einbindung von Frauen* und People of Color in alle Entscheidungsprozesse für Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen. Neben effektiven Gender Budgeting und entsprechenden Fortbildungen, befürworten wir auch die Einführung eines geschlechtergerechter Klimavorbehalts. So sollen alle Maßnahmen danach geprüft werden, ob sie gleichberechtigt verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zu Gute kommen. Mehr unter

Unsere allgemeinen Positionen zu Energie

Unsere Zukunft muss erneuerbar werden und zwar schneller als in einer Generation. Die Technologien sind da, es fehlt noch an wirksamen Rahmenbedinungen. 
Wir kämpfen deshalb für den Kohleausstieg bis 2025 sowie einen schnellstmöglichen Gasausstieg. Wir werden nicht hinnehmen, dass in Berlin ein neues Gaskraftwerk gebaut wird anstatt endlich erneuerbare Potenziale zu nutzen. 
Energie wollen wir vor Ort zum Beispiel auf unseren Dächern produzieren und sofort nutzen. Es braucht innovative Technologien und den Ausbau von Speichern. Außerdem muss der Energiebedarf von Gebäuden, der in Berlin 50% ausmacht, durch energetischen Sanierungen gesenkt werden. Und das darf nicht zur Verdrängung von Mieter*innen führen! Gebäude, die wir heute bauen, dürfen morgen nicht den Bedarf einer Sanierung haben. Fossile Heizungssysteme dürfen nicht neu eingebaut, sie müssen bis 2030 ausgebaut werden. Um den erneuerbaren Umbau unserer Stadt zu schaffen, brauchen wir eine Ausbilungsstrategie, die gerade Menschen ohne Schulabschluss miteinbezieht.